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5 Strategien, um als 10Xer gegen die Mehrarbeit zurückzuschlagen
Außerdem: Was KI für eine Rolle hinter klarna's unglaublichen Ergebnissen spielt
Lesezeit: ~ 5 Min.
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Moin liebe 10xer,
der heutige geht nicht so stark Richtung KI, sondern eher Richtung Arbeitsweisen in einer Zeit, in der auf wenige, sehr gute invidividuelle Beitragenden immer mehr Arbeit und Verantwortung übertragen wird. Letzte Woche war Teil 1 dieser Mini-Reihe und nächste Woche folgt der abschließende Teil:
Teil 1: Wie du mit System 80% deines Zeitaufwands beim Prompten sparst
Teil 2 (heute): Wie du als Wissensarbeiter trotz der unfairen Arbeitsmenge mit 5 Methoden mit weniger Aufwand mehr schaffst
Teil 3: Wie du als Manager deine Mitarbeitenden zu den Leuten, die ich heute beschreibe, machst
Ansonsten habe ich zwei Videos für euch:
1/ Coca Cola hat sein diesjähriges Weihnachtswerbevideo komplett mit KI erstellt - und ich finde den Spot überraschend gut:
2/ NVIDIAs neuer 3D-Szenen-Generator - so stelle ich mir die KI-Werkzeuge der Zukunft vor:
Was ich noch für euch habe:
👀 Falls du die letzte Ausgabe verpasst hast: Wie du mit System 80% deines Zeitaufwands beim Prompten sparst
SPONSOR DER AUSGABE
🎠 Diese Ausgabe wird gesponsert von: young money
Inzwischen hat young money die 300 Abonnierenden geknackt und auch die ersten Episoden veröffentlicht. Glaubt mir, es lohnt sich, reinzulesen:
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DEEP DIVE
🤿 Die Rolle eines 10Xers wird immer unfairer - arbeite deswegen unfair dagegen an
Das geht jetzt ein bisschen in meinen Arbeitsalltag, aber ich bin mir sicher, dass es vielen so geht wie mir. Produkt- bzw. Projekt-Management war nie fair - und wird es auch nie sein. Als PMs sollen wir gleichzeitig "Maker" und "Manager" sein, haben keine eigenen Ressourcen, aber volle Verantwortung. Mit der KI-Revolution und zunehmend flachen Hierarchien verstärkt sich dieser Druck noch: Wir sollen größere Produktbereiche verantworten, multiple Teams steuern, dabei operativ involviert bleiben & ständig ad-hoc reporten können.
Doch genau in dieser "Unfairness" liegt unsere größte Chance. Nach über fünf Jahren im Projektgeschäft bin ich überzeugt: Wer die richtigen Systeme und Methoden entwickelt, kann diese Herausforderungen nicht nur meistern, sondern sie zum Wettbewerbsvorteil machen.
Hier sind die 5 effektivsten Strategien, die ich für mich entdeckt habe
1. Live-Action statt To-Do-Listen
😑 Unfair: Ich bleibe spät, weil - obwohl meine Meetings vorbei sind - ich eine Unmenge kleiner Aufgaben habe, die aufgrund all dieser Meetings sowohl dringend als auch wichtig sind.
🤠 Unfair “zurück”arbeiten: Statt die Aufgaben aus den Meetings auf eine To-Do-Liste zu setzen, erledige die Aufgaben direkt während des Meetings.
Meine radikalste Änderung: Ich erledige Aufgaben direkt während des Meetings per Screensharing. Klingt zunächst unhöflich, aber die Ergebnisse sprechen für sich: Sofortige Klarheit, direktes Feedback, keine Nach-Meeting-Arbeit. Weitere Möglichkeiten:
Meeting-Zusammenfassungen werden sofort im Mail-Entwurf getippt,
Kollegen während des Meetings angepingt, um sie nach live Input zu fragen
Jira-Tickets live erstellt,
nächste Termine direkt vereinbart, weil die Kalender von Kollegen ausarten
Füge die Teilnehmenden hinzu & suche nach einem Slot
2. Die 2-Minuten-Revolution
😑 Unfair: Leute werfen dir 30-minütige Meetings auf deinen Kalender, wann immer eine Entscheidung, Kommunikation oder Zusammenarbeit zu komplex für Email/Chat wird.
🤠 Unfair “zurück”arbeiten: Die Hälfte dieser Meetings kann in asynchrone Kommunikation umgewandelt werden. Die andere Hälfte kann beschleunigt werden, indem du die Teilnehmer so einrichtest, dass sie mit Kontext und vorbereiteten Gedanken in das Meeting kommen.
Statt endloser 30-Minuten-Meetings kannst du kurze Loom-Videos nutzen. Falls deine Company kein Loom nutzt, kannst du auch bei Google Meets oder MS Teams ein Meeting mit dir selbst machen und die Session aufzeichnen. Der Trick:
Unter einer Minute bleiben,
zwei Takes für optimale Klarheit,
den Zeitgewinn für alle betonen
Die Zeitersparnis ist enorm und die Informationsübermittlung besser als bei Text, weil die Leute sich eher Videos anschauen als zu lesen.
Ein konkretes Beispiel aus meinem Alltag: Ich hatte bereits 2021 Videos aufgenommen, die jedem neuen User meines Jira-Projekts zeigen, wie wir das Board nutzen, sowie die Best Practices, um kein Chaos anzurichten. Inzwischen habe ich in GMail ein Template angelegt (das ChatGPT mir natürlich vorgeschrieben hat), das diese Videos “verlinkt”. Dadurch kostet es mich nur Sekunden einen neuen User über all Quellen, Tools & Prozesse zu informieren.
Screenshot aus meiner Airbus-Mailbox
3. Kalenderblocker für die Rattenschwänze
😑 Unfair: Nach meiner Erfahrung werden PMs, die gut sind, wegen aller möglichen Themen außerhalb ihres Projekt-Scopes angefragt, angeschrieben und um Hilfe gebeten.
🤠 Unfair “zurück”arbeiten: Implementiere Kommunikationsrituale und -normen, um Grenzen zu setzen und sicherzustellen, dass du nicht den ganzen Tag damit verbringst, den digitalen Feuerlöscher zu spielen (oder noch schlimmer: Therapeuten!).
Meine härteste Regel seit diesem Jahr: Keine ständige Verfügbarkeit per Email und Chat, die mich vom eigentlichen, konzeptionellen Schaffen abhalten sowie mich zu ständigen Kontextwechseln zwingen. Dazu klare Regeln und automatisierte Erinnerungen. Das Ergebnis: Ich arbeite fokussierter und reagiere trotzdem schnell auf wichtige Anfragen.
4. Teams zur Selbstständigkeit befähigen
😑 Unfair: Da es die Verantwortung des PMs ist, alle Lücken im Team zu schließen, ist es einfach, dass jemand die Hände in die Luft wirft und sagt: „Das ist die Aufgabe vom PM“.
🤠 Unfair “zurück”arbeiten: Schaffe ein selbstständiges Team, indem du deine Kollegen immer diese zwei Fragen stellst:
Bei Hilfeanfragen: “Wie würdest du das Problem angehen/lösen? Dann versuch das doch erstmal und wenn es bis dann nicht geklärt ist, sagst du mir nochmal Bescheid.”
Bei Meeting-Anfragen: “Brauchst du mich dafür? Falls doch, ping mich einfach kurz an und ich komme rein.”
Statt Flaschenhals zu sein, fördere ich aktiv "Mini-PMs" im Team. Jede Initiative von Team-Mitgliedern wird positiv verstärkt und im Nachhinein mit dem Management in Kopie “öffentlich gelobt”.
5. KI als Schreibassistent, nicht als Analyst
😑 Unfair: PMs müssen eine Menge schreiben, von oberflächlichen Management Summarys über detaillierte Updates, Meeting-Notizen bis hin zu einzelnen (Jira-)Tickets. Es wird auch erwartet, dass PMs einen großen Teil ihres Tages in Meetings verbringen. Tolle Sache.
🤠 Unfair “zurück”arbeiten: Nutze Sprach-zu-Text-Funktionen und fokussierte Prompts, um KI für das Schreiben von Dokumenten zu nutzen, ohne dabei deine Produktkenntnisse und Intuition zu verwässern.
KI ist mein Co-Autor, aber auch Co-Architekt für Dokumente, logischen Ordner- oder Dokumentenstrukturen und Tickets. Kombiniert mit Spracherkennung revolutioniert das meine Dokumentationsprozesse. Es ist einfach geil, heutzutage mit diesen Werkzeugen arbeiten zu können. Nur Präsentationen mache ich immer noch alleine, wobei ich dort auch immer stärker mit Templates arbeite, in denen sich lediglich die Inhalte ändern.
Du musst die Regeln aufstellen
Diese Methoden haben meine Arbeitsweise fundamental verändert. Die Kombination aus radikaler Effizienz und nachhaltiger Arbeitsweise ermöglicht es mir, mehr zu erreichen - bei besserem Stress-Level. Der Ansatz erfordert zwar Mut zur Veränderung und anfängliche Investition in neue Gewohnheiten, zahlt sich aber mehrfach aus.
DIE BESTEN LINKS
💻 Meine besten Funde der letzten Woche
BEITRAG DER WOCHE
📰 Tja, es sieht so aus, als ob Klarna wirklich weiß, wie man KI einsetzt…
Achtung: Es gibt derzeit laut The Economist zwei KI-Wirtschaften – die offizielle, in der nur 5 % der amerikanischen Unternehmen sagen, dass sie KI nutzen, und die “Schattenwirtschaft”, in der ein 1/3 der Mitarbeiter regelmäßig KI-Tools verwenden.
Eine aktuelle Google-Studie hat eine deutliche Kluft zwischen den Generationen zu diesem Thema aufgezeigt:
93 % der GenZ-Wissensarbeiter nutzen wöchentlich mehrere KI-Tools
79 % der Millennials nutzen mindestens zwei KI-Tools pro Woche
Eine Slack-Umfrage ergab, dass sich die Hälfte der Mitarbeiter unwohl fühlt, ihre KI-Nutzung zuzugeben
Nun, Klarna hat uns gerade (erneut) gezeigt, was passiert, wenn man diese Kluft überbrückt – und die Zahlen sind aufschlussreich:
Marketingkosten um 16 % gesenkt (u. a. durch KI-generierte Inhalte)
Kundenservicekosten um 14 % gesenkt
90 % der Mitarbeiter nutzen täglich KI (und ihr KI-Chatbot übernimmt 2/3 Kundenservice-Chats).
Erinnerung: Das alles passiert, nachdem Klarna 700 Mitarbeiter durch KI ersetzt hat (und es könnten noch wohl noch 1.800 weitere Stellen gestrichen werden).
Jetzt kommt der verrückte Teil: Die Tech-Kosten von Klarna stiegen um 17 % (auf $227 Mio.) aufgrund aller KI-Investitionen – und es stellt immer noch Entwickler ein. Und doch, wie The Information feststellt, überstiegen die Produktivitätsgewinne bei weitem die Investitionen.
Also, was hat Klarna herausgefunden, was alle anderen übersehen haben? Egal, ob man es liebt oder hasst, Klarna hat die KI-Nutzung offen und strategisch gestaltet – nicht etwas, das die Mitarbeiter im Verborgenen nutzen.
1/ Klarna hat die richtigen Schlachten gewählt
Anstatt zu versuchen, KI für alles zu nutzen, hat sich Klarna auf Dinge konzentriert, die heute tatsächlich sinnvoll zu automatisieren sind:
Automatisierung des Kundenservices (sein Chatbot, der die 700 Mitarbeitenden ersetzt)
KI-generierte Marketinginhalte und Übersetzungen
Interne Produktivitätstools
2/ Klarna hat es zum Teil seiner Unternehmensidentität gemacht
Die 90 % tägliche Nutzung sind unglaublich. Die meisten Unternehmen diskutieren noch darüber, ob sie ihren Mitarbeitern die Nutzung von ChatGPT erlauben sollen.
Die Erkenntnis
Die Gewinner in der oben genannten KI-Wirtschaft werden nicht die Unternehmen oder Mitarbeiter sein, die KI meiden oder sie im Schatten verbreiten lassen. Es werden die sein, die Umgebungen schaffen, in denen sie (oder 90 % der Mitarbeiter) KI offen und strategisch nutzen können.
WAS SONST NOCH SO LOS WAR
🚒 Das News-Feuerwerk
🚀 Tech
Teslas Optimus kann jetzt fangen
Tesla hat seinen humanoiden Roboter Optimus mit einer verbesserten Hand vorgestellt und neue Fähigkeiten demonstriert, wie das Fangen von Bällen in Echtzeit – ein bedeutender Fortschritt in der robotischen Geschicklichkeit.
Das neue Hand-Vorarm-System umfasst 22 Freiheitsgrade in der Hand und 3 im Handgelenk/Vorarm, was die bisherigen Fähigkeiten verdoppelt. Das Tesla Optimus-Team arbeitet daran, erweiterte taktile Sensorik, präzise Sehnensteuerung und eine Gewichtsreduktion des Vorarms bis zum Jahresende zu integrieren.
Schaue dir das 15-Sekunden-Video hier an →
Alibaba stellt sich mit Open-Source-Reasoning-Modell gegen o1
Das Qwen-Team von Alibaba hat den QwQ-32B-Preview veröffentlicht, ein leistungsstarkes, neues Open-Source-KI-Reasoning-Modell, das Schritt für Schritt durch komplexe Probleme argumentieren kann und direkt mit der o1-Serie von OpenAI in Benchmarks konkurriert.
QwQ verfügt über ein 32K Kontextfenster, was es in wichtigen Mathematik- und Reasoning-Benchmarks besser abschneiden lässt als o1-mini und mit o1-preview konkurriert.
Du kannst dir das Modell hier anschauen →
💰 Deals
Amazon verstärkt seine Investition in Anthropic
Amazon hat eine neue Investition in Höhe von $4 Mrd. in das KI-Startup Anthropic angekündigt, wodurch sich die Gesamtinvestition auf $8 Mrd. erhöht und die strategische Partnerschaft im Bereich Cloud-Computing und KI-Entwicklung vertieft werde. AWS werde zum primären Cloud- und Trainingspartner von Anthropic, wobei die Claude-Modelle für Amazons Trainium- und Inferentia-Chips optimiert würden.
Die Zusammenfassung findest du hier & wie viel OpenAI und xAI eingesammelt haben hier →
🏛️ Regulierung
🔨 Tools
Runway stellt das ‘Frames’ Bildgenerationsmodell vor
Runway hat ein neues KI-Bildmodell namens Frames vorgestellt, das beeindruckende fotorealistische Generierungen und stilistische Kontrolle durch verschiedene Welten bietet, die den Nutzern helfen, konsistente Ästhetiken zu bewahren. Jede Welt ist nummeriert, was auf eine potenzielle Bibliothek von Tausenden verfügbaren Stiloptionen hinweist, und es gibt auch die Möglichkeit für Nutzer, ihre eigenen zu erstellen.
Frames wird innerhalb der Gen-3 Alpha-Plattform und API von Runway ausgerollt und bringt die stilistische Kontrolle auf die Generierung von Bildern zu Videos.
Wenn du es testen möchtest, kannst du dies hier kostenlos tun →
🗣️ Gossip
OpenAIs Sora-Video-Modell wohl geleakt
Eine Protestgruppe namens „Sora PR Puppets“ hat Zugang zum nicht veröffentlichten Sora-Video-Modell von OpenAI auf Hugging Face geleakt, was neue Verbesserungen aufdeckte und Kontroversen über das frühe Zugang-Programm des Unternehmens auslöste. Die Protestgruppe behauptet, dass OpenAI Hunderte von Künstlern für unbezahlte Tests rekrutiert hat, während das Unternehmen strenge Kontrolle über alle generierten Inhalte und deren Verteilung behielt.
Die vorübergehende Implementierung auf Hugging Face hielt mehrere Stunden, bevor sie abgeschaltet wurde, wobei Nutzer das OpenAI-Wasserzeichen auf den generierten Clips sahen. Das geleakte System generierte 10-sekündige 1080p-Clips schneller als die gemeldeten 10-minütigen Renderzeiten.
Du Videos kannst du dir hier ansehen →
OUTRO
Wie ich dir helfen kann, wenn du bereit bist:
✅ Mein (kostenloses) KI-Starterkit in Notion (Link)
✅ Mein kostenloser Guide zum Aufbau einer Online-Präsenz mit Hilfe von KI-Werkzeugen (Link)
✅ Die Tools, die ich jeden Tag verwende & wärmstens empfehle:
Beehiiv.com* - mein Newsletter-Programm, das mir >1.000 Abonnenten gebracht hat
Perplexity.ai - Die Suchmaschine der KI-Ära - mehr Infos hier
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Hypefury.com* - Mein Social-Media-Tool mit KI-Motor für 𝕏/Twitter
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