Das Umschulen von 1,4 Mrd. Menschen & Midjourney-Anleitung zum Experten 2/3

🔥 The Big (AI) Reskilling - Studie lesen

Die Exec Summary: Ein neuer IBM-Bericht schätzt, dass 40 % der weltweiten Arbeitskräfte in den nächsten drei Jahren "umgeschult" werden müssen, da künstliche Intelligenz die Arbeitswelt und ihre Geschäftsabläufe verändern wird.

Die wichtigsten Punkte für dich zusammengefasst:

• Das Unternehmen befragte 3.000 Führungskräfte und 21.000 Arbeitnehmer zu den sich entwickelnden Auswirkungen von KI am Arbeitsplatz.

• Unglaubliche 87 % der Führungskräfte gaben an, dass KI ihre Aufgaben eher erweitere als ersetze, und dass der Einsatz von KI den Umsatz von Technologieanwendern um 15 % erhöhe.

• Menschliche Fähigkeiten würde immer wichtiger werden, da KI es den Mitarbeitern ermögliche, mit weniger Training mehr technische Fähigkeiten zu erlangen.

• Die befragten Führungskräfte schätzten, dass 40 % ihrer Belegschaft in den nächsten drei Jahren umgeschult werden müssten, um sich an die Veränderungen anzupassen.

• Der Bericht stellt nüchtern fest, was ich seit Anfang an predige: "KI wird die Menschen nicht ersetzen - aber Menschen, die KI nutzen, werden Menschen ersetzen, die sie nicht nutzen."

Die Implikationen: Wer sich nicht mit KI beschäftigt, wird - wie bereits bei PCs, Mails, MS Office, Collaborational Tools, Chat - abgehängt und überfordert werden.

Deswegen lautet mein Rat, liest Newsletter wie diesen, testet die Tools, über dich ich berichte und integriere sie am besten in deine Arbeitsabläufe. Du wirst zu einer Maschine werden.

Die gesamte Umfrage könnt ihr hier lesen.

🔥 Der Kampf der Giganten - Open AI vs. Google

Die Exec Summary: OpenAI hat letzte Woche eine Enterprise Version von ChatGPT veröffentlicht, während Google mit einer Reihe an neuen KI-Tools für ihre Services an den Start bringen wird.

Die wichtigsten Punkte für dich zusammengefasst:

• ChatGPT Enterprise bietet Datenschutzkontrollen und hochgradige Verschlüsselung & betont, dass keine Daten zum Trainieren der OpenAI-Modelle verwendet werden.

• Dazu kommen ein erweitertes Kontextfenster (32k vs. 8k in der Pro-Version), sowie einen schnelleren, unbegrenzten Zugriff

• Dagegen wird Googles Cloud-Service um 20 neue vorgefertigte KI-Modelle erweitert, die für Unternehmen optimiert sind, wobei Kunden Zugang zu Systemen von Drittanbietern wie LLaMa-2 (“Open Source” von Meta) und Claude 2 (Anthropic) erhalten.

• Ein neues KI-Wasserzeichen-Tool namens SynthID soll helfen, KI-Bilder erkennbar zu machen.

• Googles KI-Assistent Duet (mehr dazu unten) wird offiziell in den wichtigsten Workspace-Apps eingeführt und kostet $30/Monat für Unternehmen. Leider vorerst nur in den USA.

Die Implikationen: Das neue ChatGPT ist also SOC2-konform (eure Daten bleiben unangetastet), hat keine GPT-4-Nachrichtenobergrenze, hat kein Code-Interpreter-Limit, ein 32k-Kontextfenster UND eine neue Funktion in gemeinsam nutzbaren Prompt-Vorlagen.

Klingt erstmal super! Jedoch bleibt ChatGPT immer noch ein Werkzeug, das einen Bruch in die Arbeitsabläufe bringt, weil es ein extra Tool ist. Wohingegen Google alles in seine bereits bestehenden Tools integriert, was es deutlich anwenderfreundlicher für Nutzer machen wird.

Ich persönlich werde beides anwenden, indem ChatGPT für meine kreativen Anwendungsfälle nutzen werde und Google bei meinen normalen, täglichen Consulting-Aufgaben.

🚒 Was diese Woche noch wichtig war

📊 Umfrage: Arbeitnehmer begrüßen KI am Arbeitsplatz

Eine kürzlich durchgeführte Umfrage ergab, dass immer mehr Arbeitnehmer KI am Arbeitsplatz begrüßen - und entgegen der allgemeinen Meinung glauben 58 % der Befragten nicht, dass die Technologie eine Bedrohung für ihren Arbeitsplatz darstellt.

Zu den Bereichen, in denen die Arbeitnehmer der Meinung sind, dass KI die Leistung verbessern könnte, gehören eine verbesserte Kommunikation, die Automatisierung lästiger Aufgaben und das Zeitmanagement.

Spanien gründet erste europäische KI-Behörde (vor der EU!)

Spanien hat soeben die Einrichtung einer Agentur zur Überwachung der künstlichen Intelligenz angekündigt und ist damit eines der ersten EU-Länder mit einer nationalen KI-Regulierungsbehörde. Die AESIA steht im Einklang mit Spaniens Ziel, im Bereich der ethischen KI weltweit führend zu sein, und kommt dem KI-Gesetz zuvor, das Agenturen für alle Länder in der EU vorsieht.

Den vollständigen Artikel gibt es hier.

KI ist gekommen, um zu bleiben (The Pioneer Tech Briefing)

Künstliche Intelligenz hat sich fest in unserem Alltag etabliert. Viele Menschen nutzen täglich Dienste wie ChatGPT, Alexa oder Siri. Seit der Einführung von ChatGPT im November 2022 sind 83 Prozent der Bundesbürger mit ihm vertraut, und fast ein Viertel hat ihn bereits für berufliche oder private Zwecke eingesetzt.

Mehr als 13 Prozent der deutschen Unternehmen nutzen KI, und weitere 10 Prozent planen dies. Investitionen in generative KI-Unternehmen steigen rasant an, von 613 Millionen Dollar im letzten Jahr auf voraussichtlich 2,3 Milliarden Dollar in diesem Jahr. Bis 2025 könnten Investitionen in die neueste KI-Generation 150 Milliarden Dollar erreichen.

Dieser Artikel gibt einen Einblick in den aktuellen Status von KI in Deutschland.

🧰 Für deine Toolbox: Die 7 essentiellen Plugins

Bei Hunderten von Tools, die bereits im ChatGPT Plugin Store angeboten werden, ist es schwer zu wissen, welche sich lohnen. Hier sind sieben Optionen, die ich empfehle, weil ich sie jeden Tag nutze:

• Zapier - Automatisiere Arbeitsabläufe, indem du ChatGPT mit mehr als 5.000 Anwendungen verbindest.

• ChatWithPDF - Diskutiere PDF-Dateien, indem du sie hochlädst, Fragen stellst und sie damit nicht lesen musst.

• Whimsical - Endlich Diagramme nicht mehr manuell erstellen müssen, sondern per Prompt. Nutze ich jeden Tag für meine Klienten (ohne sensible Daten).

• VoxScript - Durchsuche YouTube, Webseiten und mehr.

• WebPilot - Lasse dir Artikel bzw. Websiten von diesem Plugin entspannt zusammenfassen, ohne alles zu lesen.

• Scraper - Scrape URLs nach dem, was du suchst.

• Shownotes - Zusammenfassungen von langen Podcasts abrufen.

Die Verwendung der richtigen Plugins kann deine ChatGPT-Erfahrung verbessern und deine Produktivität auf das nächste Level heben! ⭐

🤿 Deep Dive: Die ultimative Anleitung zu Midjourney - für Fortgeschrittene (2/3)

Letzte Woche haben wir den Einstieg in Midjourney besprochen. Damit seid ihr auf dem Niveau von 95 % der Nutzer auf der Plattform. Wenn du diesen Teil noch einmal überfliegen willst, kannst du das hier machen.

Diese Woche geht es ins Eingemachte!

Du hast also ein Bild erzeugt, was nun?

Nachdem ein Bild hochskaliert wurde, hast du einige Möglichkeiten.

Variance:

Die erste Reihe von Buttons ermöglicht es dir, neue Optionen zu regenerieren, die je nachdem, wonach du suchst, subtil oder stark vom Original abweichen können. Es ist eine einfache Möglichkeit, zu improvisieren und zu brainstormen.

Zoom out (herauszoomen):

Die mittlere Reihe von Buttons ermöglicht es dir, aus deinem Ergebnis herauszuzoomen und zusätzlichen visuellen Kontext herum zu erzeugen. Mit anderen Worten, Midjourney wird mehr von der "Hintergrundszene" hinter dem Hauptmotiv in deinem Bild hinzufügen.

Panning (Schwenken):

Die letzte Reihe von Buttons ermöglicht es dir, dein Bild in die durch die Buttons angezeigten Richtungen zu erweitern: links, rechts, oben und unten. Es erzeugt mehr von der Szene in einer bestimmten Richtung (genauso wie das Schwenken deiner Kamera in der realen Welt). Dadurch erhalten deine Bilder neue Seitenverhältnisse.

Prompt-Engineering: Where the Magic happens

Ich empfehle, mit einem einfachen Prompt zu beginnen, damit du verstehst, wie Midjourney das Konzept interpretiert. Dein Prompt kann ein Satz, ein Wort, ein Buchstabe oder sogar nur ein Emoji sein.

Je weniger Worte du einfügst, desto mehr Einfluss hat jedes Wort auf das Ergebnis. Es gibt der Sprache absteigende Priorität. Das heißt also, dass bei einem ganzen Absatz die Worte und Phrasen am Anfang des Prompts das Ergebnis am meisten beeinflussen.

Du musst übringes keine expliziten Anweisungen wie "mach mir ein Bild" oder "erstelle eine Illustration" hinzufügen (wie bei ChatGPT). Beschreibe stattdessen direkt das gewünschte Bild.

Ein Beispiel (Quelle: Lucas Crespo auf Twitter):

/imagine elmo skydiving in the jungle

Das Modell erfasst dann jeden "Token", den du schreibst (z.B. Elmo, Fallschirmspringen, Dschungel) und vergleicht sie mit seinen Trainingsdaten, um das gewünschte Bild zu erzeugen.

Weniger spezifische Prompts sind großartig zum Experimentieren und zum Sammeln unerwarteter Ergebnisse - es macht Spaß zu sehen, wie die mysteriöse Blackbox der KI einen Prompt wie "Herzschmerz" oder "Nahrung" interpretiert.

Detailliertere Prompts geben dir mehr Kontrolle über das Endprodukt. "Pasta kochen" wird sich stark unterscheiden von "alter italienischer Mann, der Fettuccine macht, Fotografie einer Küche aus den 1950ern". Normalerweise gehe ich bei der Bildgenerierung nach dem Sketching-Ansatz vor, indem ich zu Beginn eine Reihe von Optionen mit einfachen Aufforderungen erstelle und dann einen bestimmten Ansatz verfolge, indem ich mehr Details hinzufüge.

Das Ändern von nur einem Token in der Aufforderung kann das Bild drastisch verändern.
Ein gutes Beispiel (Quelle wieder Lucas Crespo):

• Bananenfabrik

• Bananenmaschine

• Bananenspielzeug

• Bananenkunst

Sei wählerisch (mit dem Prompt, meine ich)

Du kannst mit einer Reihe von ästhetischen und inhaltlichen Variablen experimentieren, um verschiedene Arten von Bildern zu erzeugen. Denke nur daran, dass je mehr Konzepte du einbeziehst, desto mehr Daten muss Midjourney berücksichtigen, wenn es ein Ergebnis generiert.

Einige Optionen:

• Subjekt: Person, Tier, Charakter, Ort, Objekt usw.

• Medium: Fotografie, Gemälde, Illustration, Skulptur, Cartoon, Kritzelei, Wandteppich, Aquarell, 3D-Render, usw.

• Umgebung: drin, draußen, auf dem Mond, in Narnia, unter Wasser, Atlantis, usw.

• Beleuchtung: weich, ambient, bewölkt, neon, Studiolichter, warm, usw.

• Farbe: lebendig, entsättigt, gedämpft, hell, monochrom, farbenfroh, schwarz und weiß, pastell, usw.

• Atmosphäre: neblig, sonnig, neblig, kalt, schmutzig, usw.

• Stimmung: ruhig, gelassen, dramatisch, ausgelassen, minimalistisch, energetisch, usw.

• Komposition: Porträt, Makro, Scan, Porträtfoto, Nahaufnahme, Vogelperspektive, usw.

• Stil: Wes Anderson, minimalistisch, Van Gogh, Anime, Solarpunk, gotisch, Graffiti, mittelalterlich, usw.

Um das Aussehen und Gefühl eines Bildes zu verändern, füge der Aufforderung die Phrase "in the style of" hinzu, wie "NYC in the style of stained glas". Die Möglichkeiten sind endlos - du kannst Malstile, Filmkunst, Zeiträume der Geschichte und mehr referenzieren bzw. aufrufen.

Für mehr Inspiration schau dir diese umfangreiche Liste von Metaroids an.

Ein häufiger Fehler: Midjourney versteht kein "nein"

Midjourney bietet nicht immer die intuitivste Benutzererfahrung. In manchen Fällen versteht es die natürliche Sprache und kann deine Aufforderungen so interpretieren, wie es ein Mensch tun würde. In anderen Situationen wird es genau das Gegenteil von dem tun, was du erwartest. Als Ergebnis musst du manchmal technische Anweisungen (sogenannte Parameter) zu deiner Midjourney-Aufforderung hinzufügen, um die gewünschten Ergebnisse zu erhalten.

Zum Beispiel kann Midjourney verwirrt werden, wenn du ihm sagst, dass es etwas nicht tun soll. Im Gegensatz zu Google oder ChatGPT berücksichtigt es jeden Token bei der Generierung seiner Ergebnisse. Wenn du ein Blumenarrangement ohne Rosen erstellen möchtest, solltest du NICHT schreiben:

/imagine flower arrangement without roses

Midjourney wird den Token "Rosen" sehen und sie wahrscheinlich liefern. Um dies zu lösen, hat Midjourney den Parameter "nein" entwickelt:

--no

Du kannst diesen Parameter gefolgt von den Tokens hinzufügen, die Midjourney versuchen soll, in deinem Ergebnis zu vermeiden. Also:

/imagine flower arrangement --no roses

Das war es für heute!

Nächste Woche schauen wir uns dann den letzten Teil des Guides an:

• Nachträgliche Anpassung von Prompts und Bildern mit /remix

• Wie Midjourney beim “Blank slate”-Problem helfen kann